Die Rauhnächte
Ich feiere seit Jahren für mich kein Weihnachten mehr. Für die Kinder schon, denn sie möchten ihren Baum und die Geschenke. Auch die Wohnung ist etwas geschmückt aber nur dezent und mit viel natürlichem Schmuck. Ich brauche die Feiertage nicht, um mit der Familie zusammen zu sein. Wir wohnen in einem MehrGenerationen-Haus und sind jeden Tag zusammen. Ich darf es jeden Tag genießen und nicht nicht nur an bestimmten Feiertagen.
Dafür feier ich die Rauhnächte. Sie beginnen mit der Wintersonnenwende (der Thomasnacht) und gehen 12 Tage lang. Jede Rauhnacht steht für einen Monat im neuen Jahr. Früher wurde das Ende der dunklen Jahreszeit gefeiert und es haftete den Rauhnächten viel Aberglaube an. Keine Wäsche waschen, bzw. keine weißen Laken aufhängen, da wilde Reiter sie stehlen und als Leichentücher nutzen könnten. Es wurden Kräuter geräuchert um Geister und Dämonen fern zu halten…
Ich sehe die Rauhnächte als ein paar ruhige und ganz bewusste Tage für mich. Ich setze mich mit mir, dem alten und dem neuen Jahr auseinander. Gehe in die Reflektion und bin dankbar für das vergangene Jahr, für alles was ich erleben und lernen durfte, für das was ich habe und für die Menschen in meinem Leben. Lasse Altes los und bereite mich auf das Neue vor. Die Wohnung wird mit weißem Salbei geräuchert, ich schreibe mir Wünsche für das neue Jahr auf und verbrenne in jeder Rauhnacht einen Wunsch. Ich meditiere und komme zur Ruhe. Ziehe Orakelkarten für das neue Jahr und befrage die Runen. Meinen Träumen schenke ich ebenfalls erhöhte Aufmerksamtkeit und versuche morgens die Träume noch zu fassen und aufzuschreiben. Dieses Jahr habe ich an einem Rauhnächtekurs teilgenommen und es war ganz wunderbar in einem kleinen Rahmen, sich mit anderen Frauen auszutauschen und gemeinsam die Tage zu verbringen. Ich habe mir auch ein Rauhnächte Journal gebastelt, in dem ich jeden Tag festgehalten habe, worüber ich nachgedacht habe, welche Karte ich gezogen habe oder welches Öl mich unterstützt hat.
Ihr seht, die Rauhnächte sind eine ganz wundervolle Zeit inne zu halten, zu sich zu kommen, sich in Ruhe mit sich selbst und seinem Leben auseinander zu setzen.